Wie du mit Gefühlen und Gedanken besser klarkommst

Du kennst das bestimmt: Das falsche Gefühle in einem wichtigen Moment. Das kann nerven und es kann auch ganz schön anstrengend werden.

Ähnliches lässt sich über Gedanken sagen: Sie können ungefragt dominieren, negative Gefühle und Stimmungen auslösen, uns (Selbst-)Kritik aussetzen oder einengen und mit ihnen können wir uns thematisch im Kreis drehen.

Dabei sind beide, Gedanken und Gefühle, richtig verstanden und mit etwas Abstand betrachtet, eigentlich ganz nützliche Helfer. Du fragst dich, wie das sein kann? Zuerst ist es notwendig, dass du nicht gleich in Abwehrhaltung gehst, über schlechte Erfahrungen hinwegsiehst und dich etwas damit beschäftigst. Hier bekommst du ein paar Informationen und Tipps aus meiner Praxis.

Beobachte deine Gedanken mit mehr Abstand

Wenn du es so erlebst, dass du bist, was du denkst, dann lerne deine Gedanken zu beobachten und Distanz entstehen zu lassen. Das geht gut mit Achtsamkeitstraining. In der Gestalttherapie oder auch in The Work nach Byron Katie ist Achtsamkeit ein Grundprinzip. Das führt zum nächsten Punkt:

Nur weil du es denkst, muss es nicht wahr sein
Ein vertrauter Gedanke ist eine Gewohnheit, das macht ihn aber nicht zur Realität. Es ist eine Sichtweise von vielen. Das ist logisch, oder? Es hilft ungemein, all das, was dich quält, systematisch zu hinterfragen. Das gilt vor allem bei Selbstzweifeln und übertriebener Selbstkritik. Niemand ist nur gut oder nur schlecht. Also: könnte eine ganz andere Perspektive nicht vielleicht auch stimmen?

Wenn du grübelst, gehe bewusst in die Körperwahrnehmung

Spüre in dich hinein, was du wirklich fühlst. Aber beachte: Gedanken lösen entsprechende Gefühle aus. Sollte jetzt dein Gedanke unwahr sein, dann hast du den Anfang des Problems gefunden. Wechsle jetzt, für eine Pause, den Fokus deiner Wahrnehmung. Am leichtesten geht das über den Körper: Werde sinnlich, gehe in die Natur, laufe barfuß, dusche, rieche, tanze, mache leichten Sport, fühle etwas mit den Händen. Atme bewusst! Das kann dich für eine Weile vom Kopf entlasten.

Unterbreche den Automat in dir
Das gehört zum Achtsamkeitstraining: Übe, bei dem zu bleiben, was du wirklich erlebst, nicht bei dem, was du darüber denkst. Ein guter Anfang ist, einfach einmal durchzuatmen. Nimm dir dafür verbindlich eine bestimmte Uhrzeit. Lieber nur ein paar Minuten, dafür aber öfter. So schaffst du dir eine gute Basis dafür, deine Gefühle und Gedanken klarer wahrzunehmen.

Benenne deine Gefühle für dich und lass sie wieder gehen
Mache dir klar, dass auch unangenehme Gefühle eine Funktion haben. Sie zeigen dir an, wie es dir mit der Situation jetzt gerade geht. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Stelle fest, was du fühlst, dann gestehe dir dieses Gefühl ein oder zu. Folge nicht deiner Bewertung, sondern bleibe beim Gefühl, nimm es an und fühle. So geht es dir also gerade. Atme weiter. Du musst nichts damit machen. Eine Gefühlsreaktion flaut normalerweise nach kurzer Zeit wieder ab.

Sprich dein Gefühl aus (wenn du deinem Gegenüber vertraust)
Wenn du dich sicher wähnst, sprich aus, was du fühlst. Wenn du deinem Gegenüber vertraust, ist das hilfreich zur Klärung in Beziehungen. Verwende dabei ausschließlich Ich-Botschaften („Ich fühle…“) und sei achtsam mit Bewertungen. So zeigst du dich und wirst vom anderen mit dem gesehen, was wirklich bei dir los ist. Du kommst in Kontakt, jenseits von Kopfkino, Rollen, Verhaltensmustern und Gewohnheiten.

Sei dir der Wechselwirkung von Gedanken und Gefühlen bewusst
Mache dir klar, dass ein negativer Gedanke gewöhnlich negative Gefühle auslöst, was wiederum einen neuen negativen Gedanken weckt und so weiter. Das bedeutet, dass dir dein Gefühl nur sagt, wie du zu dem vorangegangenen Gedanken stehst. Und ebenso sagt dir dein Gedanke, wie du das jeweilige Gefühl bewertest. Wenn du also denkst, „Ich bin schlecht“, dann fühlst du dich wahrscheinlich schlecht. Ob du wirklich schlecht oder nicht gut genug bist, ist damit keineswegs bewiesen. Achtung Spoiler: Niemand ist nur so oder so.

Wenn deine Gefühle oder Gedanken mit einem Trauma verbunden sind, dann lässt es sich natürlich nicht so leicht sagen, dass sie hilfreich und nützlich sind. In einer Therapie stimmt das dann aber unter bestimmten Umständen doch auch wieder. Zunächst sind sie Teil des Problems. Der richtige Umgang mit ihnen kann sie dann aber wiederum zu einem Teil der Lösung machen.

Wenn du Unterstützung im Umgang mit deinem Innenleben benötigst, dann melde dich gerne bei mir.

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Hinweis: Die Texte in diesem Blog sind in keiner Weise als Anleitung für eine Eigenbehandlung gedacht und dafür in dieser Form auch nicht geeignet. Sie enthalten nur Ausschnitte oder grobe sowie unvollständige Zusammenfassungen einer tatsächlichen Therapie. Wenn du schwere Belastungen, Probleme oder Symptome hast, komm bitte zu mir, zu einem anderen Heilpraktiker, Arzt oder Psychotherapeuten.

In einer Krise oder akuter Notlage wende dich bitte sofort an eine Notfalltelefonnummer (Klick zu Notfallkontakten).

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