Wir würden uns ganz von selbst entspannen, wenn …
… ja, wenn wir nicht an Zielen festhalten würden,
die wir so wollen,
die wir so gewohnt sind,
die wir verfolgen müssen.
Steile These? Nein, Tatsache. Unser Organismus sorgt für uns und er sorgt für beides: Aktivität und Ruhe. Das ist eine Frage des Nervensystems, das in seinem natürlichen Grundzustand von selbst auf Aktivierung wieder Entspannung folgen lässt. Wir können das lediglich verhindern. Das tun wir, indem wir unseren Denkgewohnheiten folgen, indem wir uns zuviel äußeren Reizen aussetzen oder indem wir stressverstärkende Verhaltensweisen an den Tag legen.
Mögliche Gründe dafür gibt es viele: alte Bewältigungsstrategien, das Vermeiden unangenehmer Gefühle, Getriebensein von unverarbeiteten Gedanken, das Kompensieren von Mangel und aus all dem resultierende Verhaltensweisen wie ein hoher Konsum von Aufputschmitteln wie Koffein, Zucker oder ein Übermaß an Bildschirmzeit. All das regt uns an, hält uns in ständiger Aktivität und Unruhe und regt uns letztlich auch auf. Folgen können sein: Anspannung, Schlafprobleme, Erschöpfung oder ein ständiges Gedankenkreisen.
Hier ein paar Vorschläge, was du dagegen tun kannst:
- Reduziere den Konsum von Koffein, Alkohol und Zucker: Ersetze Kaffee, Schwarztee, Energydrinks und Alkohol durch bewusste Alternativen. Das könnte sein, dass du dich darin übst, dich in gewissen Abständen herunterzufahren, mache absichtlich Pausen, schreibe sie in deinen Terminkalender, wende Entspannungstechniken an und verschaffe dir ausreichend Bewegung. Trinke statt Aufputschmitteln öfter kaltes Wasser, einen guten Tee oder gehe einfach an die frische Luft. Tanke wirklich auf statt nach schnellen Energiequellen zu greifen. Dann merkst du auch besser, wann es Zeit ist, schlafen zu gehen oder einfach mal einen Abend lang sinnlos nichts zu tun. Glaube mir: Da passiert nichts Schlimmes.
- Lege Bildschirmpausen ein: Reduziere die Bildschirmzeit außerhalb der Arbeit gezielt und nutze freie Momente für ein gutes Buch, ein Tagebuch, Handarbeiten oder bewusstes Essen ohne Ablenkung. Auch ein Spaziergang oder interessante Gespräche können eine wertvolle Alternative sein, die eher unseren wahren Bedürfnissen entspricht.
- Hinterfrage deinen Erledigungsmodus: Strukturiere deine To-do-Liste nach Prioritäten und lerne, Perfektionismus loszulassen. Setze dir und anderen bewusst Grenzen, indem du Aufgaben streichst oder reduzierst. Wenn du merkst, dass du dich von Pflichtgefühlen getrieben fühlst, stelle das in Frage. Frage dich, woher diese Sollte- und Muss-Sätze in dir stammen. Sind es deine, hast du sie frei für dich gewählt? Setze stattdessen auf deine Vernunft und achte deine Grenzen.
- Gestalte deine Abende bewusst: Wenn du sehr unruhig oder aufgewühlt bist, dann fällt es normalerweise schwer, herunterzuschalten. Stress sucht sich gerne neuen Stress. Diese Tendenz zu unterbrechen, lohnt sich aber. Halte die Unruhe etwas aus, beobachte dich, bleibe dabei, atme und mache Pause. Was tut dir jetzt wirklich gut? Sind es wirklich intensive Serien, aufregende Filme oder späte Sporteinheiten? Oder wären eine warme Dusche, ein Spaziergang, Yin Yoga, eine Entspannungsübung nicht besser? Sei ehrlich mit dir selbst.
Was du noch beachten kannst:
• Entwickle Achtsamkeit für deine eigenen Bedürfnisse, statt dich weiter anzutreiben.
• Akzeptiere dein individuelles Tempo und gönne dir regelmäßig erholsame Pausen.
• Hinterfrage stressauslösende Gedanken, um mehr innere Ruhe zu finden.
• Strukturiere deinen Tag so, dass er dir Stabilität gibt – und sei dabei flexibel genug, um nachzukorrigieren.
• Finde unterstützende Menschen, mit denen du dich verbunden fühlst.
• Sei nachsichtig mit dir selbst. Schwankungen im Wohlbefinden sind normal.
• Hole dir Unterstützung, wenn du alleine nicht weiterkommst.
Probiere die Vorschläge für dich aus, die dich ansprechen.
Glaube mir, es lohnt sich.
Du hast Schwierigkeiten damit? Du gerätst an Themen, mit denen du nicht zurecht kommst. Dann suche dir Unterstützung.
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Hinweis: Die Texte in diesem Blog sind in keiner Weise als Anleitung für eine Eigenbehandlung gedacht und dafür in dieser Form auch nicht geeignet. Sie enthalten nur Ausschnitte oder grobe sowie unvollständige Zusammenfassungen einer tatsächlichen Therapie. Wenn du schwere Belastungen, Probleme oder Symptome hast, komm bitte zu mir, zu einem anderen Heilpraktiker, Arzt oder Psychotherapeuten.
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