Hier beginnt die Revolution in eigener Sache

Rennst, kämpfst und tust du auch den ganzen Tag? Wir erledigen und funktionieren und merken dabei gar nicht, wie erschöpft wir eigentlich sind und dass wir eigentlich etwas anderes bräuchten. Vor lauter Aufgaben, Terminen, Pflichten fehlt uns die Zeit für Pausen, fürs Ausruhen und letztlich für uns selbst.

Wenn wir aber pausenlos arbeiten und Zielen hinterherjagen, dann übergehen wir den natürlichen Rhythmus unseres Nervensystems. Eigentlich würde es ja von selbst für eine stimmige Balance sorgen, für einen Ausgleich zwischen Aktivität und Ruhe. Das Problem ist, dass wir es nicht lassen.

Wir kommen gar nicht auf die Idee, dass wir es anders handhaben könnten oder wir wissen nicht wie. Wie auch, kennen wir die Welt doch nur durchorganisiert: aus der Schule, aus dem Berufsleben und nicht selten auch aus unserer „Freizeit“. Der Zweck ist klar: Dinge erledigt bekommen. Uns gut zu fühlen und zufrieden zu sein, ist verbunden damit, To-Do-Listen abzuhaken oder alles zu schaffen, was auf unserem Schreibtisch oder vor uns liegt. Und wenn wir müde werden, dann putschen wir uns auf, um vermeintlich unproduktive Zeiten der Ruhe und des Wirkenlassens zu vermeiden.

Die entscheidende Frage stellen wir gar nicht

Antreiber des Ganzen ist unser Kopf. Es ist, als ob ein Programm abliefe, das uns mit pausenlosem Muss und Sollte füttert. Solange wir darauf hören, können wir den Fehler nicht finden. Für uns ist die Welt so, ein Error in unserem Organismus ist lange Zeit keine Warnsignal, sondern stört uns nur. Wir haben das alles nie hinterfragt oder haben vergessen, dass dieses „Programm“ selten selbstgewählt ist, sondern aus unserer Erziehung, von frühen Vorbildern oder aus der Schule stammt. Traurigerweise ist oft unser Selbstwert daran geknüpft, wie gut und wie erfolgreich wir es abspulen können.

Auf die entscheidende Frage kommen wir gar nicht: Wenn ich in meinem Leben in diesem Punkt ganz frei von fremden Einflüssen gewesen wäre, hätte ich das alles eigentlich selbst so gewollt?

Wenn du möchtest, kann an dieser Stelle für dich die Revolution in eigener Sache beginnen. Natürlich kündigst du nicht deinen Job, übernimmst du weiterhin Pflichten und Aufgaben in deinem Leben und du bleibst auch eingebunden in soziale Beziehungen. Wir alle brauchen das. Aber von jetzt an könntest du dabei mehr auf dich achten. Das wäre eine Revolte gegen die Fremdbestimmung und zugleich eine Revolution zugunsten deiner Selbstfürsorge.

Du kannst ganz einfach damit beginnen, indem du kurze Unterbrechungen in deinem Alltag kultivierst. Mache bewusst und absichtlich Atempausen! Jetzt gleich. Atme einmal tief durch, wenn du möchtest.

Schicke den Antreiber in die Pause

Als nächstes änderst du dein inneres Programm, indem du den Ton veränderst, von Befehl zu Anteilnahme und Respekt für dich selbst. Das könntest du tun, indem du für eine von dir bestimmte abgegrenzte Zeit Stopp zu all deinen inneren Muss- und Sollte-Sätzen sagst. Und dabei gilt: Wenn du dir das sagst, dann meine auch Stopp. Es genügen 3 Sekunden, 10 Sekunden, 30 Sekunden, 1 Minute. Nicht länger, dafür öfter über den Tag verteilt. Denn dann ist es machbar. Wenn du die Zeit hast, gerne auch länger. Auf jeden Fall aber schenke dir eine Atempause lang Ruhe und wenn du möchtest zusätzlich etwas Selbstbesinnung.

Komm auf diese Weise mehr zu dir. Verschaffe dir etwas Raum in dir, indem du durchatmest und den inneren Antreiber für eine kurze Weile in die Pause schickst. Vielleicht möchtest du den dadurch gewonnenen Abstand zu Druck, Stress, Hektik und deinem Erledigungsmodus nutzen, um festzustellen, wie es dir gerade geht. Vielleicht bemerkst du etwas, was du bräuchtest.

Dein Denken wird dadurch nicht aufhören, dich anzutreiben und dir Probleme zu präsentieren. Aber durch diese Gewohnheitsunterbrechung gewinnst du die Möglichkeit, etwas für dich zu tun, für dich da zu sein. Denn wenn du deine Gefühle, Körperreaktionen und auch sonstigen Gedanken ignorierst, dann kannst du praktisch nichts machen und nichts verändern. Dir fehlt jede Grundlage, um eingreifen zu können.

Einfach nur bewusst durchatmen

Für den Anfang genügt es, wenn du nur kurz durchatmest, ehrlich in dir nachfühlst, wirken lässt und dann kehrst du mit deiner Aufmerksamkeit wieder zu deiner vorigen Tätigkeit zurück. So bist du wieder mehr dabei in deinem Leben statt nur irgendwie mithalten zu müssen.

Wenn dir das schwer fällt oder sich bei dir Gedanken und Gefühle zeigen, mit denen du nicht zurecht kommst, dann suche dir Unterstützung. Diese kurzen Besinnungspausen sind eine wichtige Grundlage, damit du dich selbst gut begleiten kannst. In Therapie oder Coaching bei mir ist das ein wichtiger Grundpfeiler.

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Hinweis: Die Texte in diesem Blog sind in keiner Weise als Anleitung für eine Eigenbehandlung gedacht und dafür in dieser Form auch nicht geeignet. Sie enthalten nur Ausschnitte oder grobe sowie unvollständige Zusammenfassungen einer tatsächlichen Therapie. Wenn du schwere Belastungen, Probleme oder Symptome hast, komm bitte zu mir, zu einem anderen Heilpraktiker, Arzt oder Psychotherapeuten.

In einer Krise oder akuter Notlage wende dich bitte sofort an eine Notfalltelefonnummer (Klick zu Notfallkontakten).

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