Tu nicht so, als wärst du ein Superheld

Du weißt so gut wie ich, dass es in der echten Welt keine Superhelden gibt. Natürlich wäre das gerade in der Lebensphase zwischen 35 und 45 schön und praktisch. Spätestens dann, wenn in dir Fragen auftauchen, wie „War das schon alles?“ oder „Habe ich die richtigen Entscheidungen getroffen?“ Dann stehst du vor Zweifeln und einem Berg an Aufgaben: Elternschaft, Haushalt, Job, Beziehung, Instandhaltung von Wohnung und anderen Dingen. Natürlich könntest du jetzt gut Superkräfte brauchen, um all das endlich geregelt zu bekommen und um endlich wieder mehr bei dir anzukommen.

Aber leider ist das Einzige, was du aktivierst, mehr Frust, mehr Müdigkeit und mehr Druck. Dir schwant irgendwann, dass es dir nicht weiterhilft, wenn du stur den eigenen Anspruch hochhältst, und ihm unentwegt hinterherläufst, indem du so tust, als wärst du superstark. Nach dem Kampf bleibt dir dann nur noch die Flucht. Aber Trennung oder Kündigung sind – zumindest aus diesen Gründen – sicher keine zufriedenstellende Lösung.

Stattdessen dämmert dir, dass du anders über dich hinauswachsen müsstest: mit Lockerlassen und innerlichem Distanzgewinn.

Aber wie funktioniert das, die eigenen Ansprüche herunterzuschrauben und nicht in die Falle zu laufen, nicht auch das neue Ziel wieder zu 100 % erfüllen zu wollen? Ja richtig, es geht um Perfektionismus.

Hier ein paar Ideen, wie du mit ihm besser umgehen kannst:

• Erkenne deinen Perfektionismus

Achte auf deinen Anspruch und setze ihn ins Verhältnis mit der Realität, also deinen Möglichkeiten und vor allem deinen Grenzen, körperlich, materiell und zeitlich. Du erkennst deinen Perfektionismus an inneren Überzeugungen wie „Es gibt nur richtig oder falsch (und nichts dazwischen)“, „Ich darf keine Fehler machen“, „Es muss perfekt sein“, „Gut ist nicht gut genug“.

Niemand, wirklich niemand, ist fehlerfrei

Mache dir das klar. Lerne deine und auch andere Fehler als Teil des Lebens zu akzeptieren. Kannst du das nicht, dann erhöhst du den Druck in dir. Überlege: Was macht das mit deinem Stresspegel und deiner Fehleranfälligkeit? Fehler sind wichtige Lernerfahrungen und können spätere Meister formen.

• Setze dir realistische Prioritäten

Fokussiere dich auf das Wesentliche. Frage dich: Was ist wirklich wirklich wichtig, für dich und für die Situation? Nutze dabei die berühmte 80/20-Regel: 80% des Ergebnisses entstehen oft mit 20% des Aufwands. Frage andere nach ihrer Einschätzung.

Gehe freundlich mit dir selbst um

Das geht nicht, wirst du sagen. Antworte dir: Doch, das muss sein. Denn das bedeutet, dass du dich gleich mit dir besser fühlen darfst und nicht erst dann, wenn du deinen hohen Anspruch an dich selbst erfüllt hast. Behandle dich selbst wie einen guten Freund. Damit beweist du dir, dass du nicht wirklich glaubst, dass der Wert eines Menschen an seine Leistung geknüpft ist.

Und jetzt überlege dir für heute eine Sache, die du nicht richtig und herrlich unperfekt erledigst.

Wenn du dich in deiner Lebensmitte deiner Aufgabenfülle zwischen Familie, Beruf und Beziehung nicht mehr gewachsen fühlst, wenn dazu alte Themen hochkommen, dann suche dir eine für dich passende Unterstützung. Komm gerne zu mir ins kostenlose Kennenlerngespräch.

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Hinweis: Die Texte in diesem Blog sind in keiner Weise als Anleitung für eine Eigenbehandlung gedacht und dafür in dieser Form auch nicht geeignet. Sie enthalten nur Ausschnitte oder grobe sowie unvollständige Zusammenfassungen einer tatsächlichen Therapie. Wenn du schwere Belastungen, Probleme oder Symptome hast, komm bitte zu mir, zu einem anderen Heilpraktiker, Arzt oder Psychotherapeuten.

In einer Krise oder akuter Notlage wende dich bitte sofort an eine Notfalltelefonnummer (Klick zu Notfallkontakten).

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